25. Mai 2023 – Tag 5
Ja, Leute … wir haben es geschafft. Was lange währt wird endlich wahr. Seit 5 Tagen sind wir nun in Nova Scotia in unserem Cottage am Bennetts Lake und werden bis Ende Oktober bleiben.
Bis zur Abreise war es noch mal richtig hektisch, wie es ja immer ist. So ähnlich wie Weihnachten. Plötzlich ist es da und man hat noch keine Geschenke besorgt. Jedenfalls erledigen wir noch jede Menge, insbesondere auch Finanzielles. Nach einem Klinikaufenthalt und anscheinend einem passenden Antibiotikum, geht es unserem Kater Clay deutlich besser. Wir müssen die beiden Schnuckels endlich übergeben. Ein schwerer Schritt, der mir mehr zu schaffen macht als der Auszug aus dem Haus, ehrlich gesagt. Aber es muss halt sein. Dass wir die beiden mitnehmen, kommt erst mal noch nicht in Frage.
Wir treffen uns oft mit unserer Tochter und verabschieden uns in Stufen sozusagen. Ein komisches Gefühl. So lange waren wir noch nie voneinander getrennt. Wir müssen sehen, wie beide Seiten damit klar kommen.
Eigentlich wollten wir ja mit ganz kleinem Gepäck reisen, aber am Ende habe ich einen Tag vor Abflug bei Condor online einen weiteren Koffer hinzugebucht, ha, ha. Es müssen doch noch eine ganz Menge Sachen mit, allein unsere Medikamente für 5 Monate nehmen jede Menge Platz ein. Puuh! Am Ende ist alles gepackt und es kann los gehen.
Wir sitzen im Flieger und können es gar nicht so recht glauben. Eigentlich sollte es sich doch großartig anfühlen, aber irgendwie ist es doch ganz normal. In Halifax erwartet uns ein privat angeheuerter Abholdienst, fährt uns in 2 Stunden nach Sable River, wo wir einen kostengünstigen Mietwagen mit open end Buchung entgegen nehmen. 35 Dollar kostet der am Tag, gegenüber ca. 160 Dollar bei einer üblichen Autovermietung … naja, der Anbieter macht mit der alten Karre trotzdem ein ganz gutes Geschäft 🙂 Wir möchten uns so schnell wie möglich vor Ort ein Auto kaufen.
Nachts um 11 Uhr Ortszeit kommen wir in Tusket an. Jetzt müssen wir eigentlich erst noch das Haus „in Gang setzen“. Sprich Strom anschalten, die Wasserpumpe für den Brunnen aktivieren, den Heißwasserkessel befüllen. Das ist nicht ohne! Unsere lieben Nachbarn Ursula & Ursula haben vorgedacht und uns zum Abendessen und für alles was sonst so nötig ist eingeladen. Wir begießen unsere Ankunft mit ein paar Gläschen Rotwein und verschieben die Hausaktion auf den nächsten Morgen. Ein schönes Willkommen!
Am ersten Tag stürmt und schüttet es aus Kübeln. Die Natur hats nötig! Und oh Schreck, es offenbaren sich bereits die ersten größeren Probleme am Haus. Das Dach ist inzwischen undicht geworden, an zwei Stellen tropft Wasser ins Wohnzimmer. Das ist weniger lustig. Wir ärgern uns ziemlich, denn bereits im letzten Jahr hatten wir einem ansässigen Handwerker den Auftrag gegeben, das Dach neu mit Schindeln einzudecken, denn dass es marode ist, war klar. Nur, der dachte gar nicht daran, es zu erledigen, alle Mails und Whatsapp Nachrichten waren umsonst. Aus den Augen aus dem Sinn? Wir verstehen es nicht. Jedenfalls, jetzt haben wir den Salat. Es ist wirklich schwer, hier zuverlässige Handwerker zu finden. Wir wissen noch nicht, wie das ausgehen wird. Bis jetzt haben wir noch keine Lösung.
Trotz allem Ärger, die ersten Tage sind irgendwie auch magisch. Die Sonne scheint, der See leuchtet, die Natur grünt. Die Blackflies freuen sich über Frischblut 🙂 Schritt für Schritt werden wir jetzt alles angehen, was wir uns für die ersten 5 Monate Nova Scotia vorgenommen haben. Eine fette Bestellung an Wayfair und an Amazon ist jedenfalls schon raus!
