29. Juni 2023 – Tag 40
Die Tage fließen dahin … schon 40 Tage sind wir nun hier im Haus am See. Es kommt uns nicht so lange vor. Bisher waren wir ja maximal 20 Tage am Stück hier … noch fühlen wir uns ganz ähnlich, eher im Urlaubsmodus als im realen Leben.
Trotzdem, geschafft haben wir einiges. Endlich haben wir einen Handwerker gefunden, der das Metalldach installiert – wir haben uns mit Einheimischen beraten und diese haben uns dringend empfohlen, statt der Schindeln ein Metalldach zu installieren. Das Material ist tatsächlich geliefert worden und bezahlt. Jetzt kann es nicht mehr lange dauern. Das ist auch bitter nötig, denn das Wetter ist sehr unbeständig. Gerade haben wir eine richtige Regenwoche, es schüttet jeden Tag wie aus Kübeln. Natürlich dringt etwas Wasser übers Dach ein, es tropft am Kamin und an der Decke gibt es neue Flecken. Wir kaufen uns ein Trocknungsgerät und schalten es jeden Tag für einige Stunden ein. Bis zu 80% Luftfeuchte haben wir gelegentlich im Haus.
Ein Auto haben wir auch gekauft. Unser Traum war es, uns hier in Kanada einen Pickup zuzulegen. Billig sind die nicht, wir schwanken und überlegen. Tuts nicht auch ein kleiner SUV, wo wir doch eigentlich nur immer maximal 6 Monate da sind? Die Vernunft sagt ja. Aber … hm … wenn schon denn schon! Per Zufall bekommen wir ein ganz attraktives Angebot, das Fahrzeug – ein kleiner Pickup Chevrolet Baujahr 2019 – hat nur 38.000 km drauf und sieht gut gepflegt aus – was hier eher eine Seltenheit ist 😉 wir schlagen zu. Man kann uns jetzt mit einem Grinsen im Gesicht auf Nova Scotias Straßen herumtouren sehen!
Parallel bestelle ich jede Menge Zeug bei Amazon und Wayfair. Ein richtiger Esstisch muss her, weitere Stühle, ein paar Vorhänge und Rollos, Bettwäsche, ein Fernseher, eine kleine Ministereoanlage, eine Sitzgruppe für draußen, Garderobenmöbel und und und. Jede Menge Päckchen kommen an in der Plymouth Gentian Road, die Lieferanten kennen uns mittlerweile schon!
Wir lernen neue sehr liebe Freunde kennen, die ganz in der Nähe wohnen, ein Paar aus Deutschland und ein anderes aus Österreich. Alle haben dieselbe Idee – hier in Nova Scotia mitten in der Natur zu leben. Abseits von Stress und Leistungsdruck. Wir treffen uns immer wieder zum Essen und Quatschen. Es fühlt sich gut.
Gerade als wir beginnen, es uns hier richtig gemütlich zu machen und uns auf die Entschleunigung richtig einzulassen, kommt ein Hilferuf aus Deutschland an! Ich fliege also am Samstag 01.07. zurück nach Deutschland. Dietmar bleibt hier und hütet das Haus. Denn nächste Woche soll ja das Dach gemacht werden und auch der Steg soll Anfang Juli geliefert und gebaut werden.
Also erstmal heißt es für mich „Tschüss Nova Scotia“ … aber ich komm bald wieder. Den Rückflug habe ich natürlich gleich mit gebucht!