September 22 – wir haben einen dreiwöchigen Aufenthalt in Nova Scotia auf unserem Anwesen geplant. Noch sind wir beide ja voll in unseren beiden Unternehmen beschäftigt und können uns keinenfalls länger abseilen 🙂 In 3 Wochen kann man leider nicht allzu viel machen. Aber ich hatte mir vorgenommen, die kleine Wohnung im Obergeschoss ein bisschen umzugestalten, so dass sie etwas fröhlicher wirkt. Wer mich kennt, weiß, dass Farben für mich extrem wichtig ist und wenn die Farben für mich nicht passen, fühle ich mich gar nicht gut 😉
Die schweren mahagonifarbenen Möbel in der doch recht kleinen Wohnung möchte ich durch leichte weiße Möbel ersetzen, insbesondere der Counterhight-Tisch muss durch einen mit normaler Höhe ersetzt werden. Nur … wie soll das gehen, wenn man nur 3 Wochen vor Ort ist? Bestellungen im Möbelhaus dauern wie bei uns auch 8-10 Wochen. Abgesehen davon gibt es in Yarmouth kein Möbelhaus, das auch nur annähernd Möbel anbietet, die mir zusagen. Das hatte ich bereits im Mai abgecheckt – keine Chance. Überhaupt ein bisschen erschreckend – der Geschmack und Stil typischer Wohnungseinrichtungen stammt hier glaube ich aus 1960. Also das geht irgendwie gar nicht!
Im Vorfeld checke ich deshalb jede Menge kanadische Möbelwebseiten aus und bleibe schließlich bei wayfair.ca hängen. Wenn man lange genug sucht … sehr lange … findet man das eine oder andere Stück, das in Frage kommen kann. Und – oh Wunder – das meiste wird tatsächlich auch nach Tusket, Yarmouth Nova Scotia – at the edge of everywhere 😉 – geliefert. Enige Wochen vor unserem Abflugtermin beginne ich also einzelne Objekte zu bestellen, immer so terminiert, dass laut Lieferangabe die Lieferung während unserer 3 Wochen Aufenthalt erfolgen sollte.
Ha! Ziemlich blauäugig von mir natürlich, denn die Liefertermine werden hinten und vorne nicht richtig eingehalten, einge Sachen kommen viel zu früh, einige werden während wir dort sind plötzlich auf einen späteren Termin verschoben. Unseren hilfsbereiten Schweizer Nachbarn haben wir zu verdanken, dass die zu früh gelieferten Sachen doch noch bei uns ankommen – die zu spät anvisierten muss ich leider während dem Aufenthalt stornieren. Das wird zum Glück von Wayfair problemlos akzeptiert (nach diversen Calls und Chats versteht sich) Der große Tisch mit massiver Ahornplatte schafft es leider nicht, schnell bestelle ich eine Billigvariante, die innerhalb nur 3 Tagen geliefert werden kann, ein Schränkchen buche ich noch um … Geschafft am Ende haben wir alle mahagonifarbenen Möbel im Wohnzimmer ersetzt. Die Qualität der gelieferten Sachen stehen aber auf einem anderen Blatt, dazu gibt es sicherlich auch später noch Gelegenheit, ein bisschen zu lamentieren.
Währenddessen mäht Dietmar die 300 m lange Zugangsstraße, alle Wiesenflächen, schneidet die Wald- und Uferwege frei, drückt sich um das Zersägen der umgefallenen Bäume im Wald (das kommt dann nächstes Jahr dran) … ich helfe natürlich tatkräftig mit! Es macht Spaß.
Die drei Wochen waren also aufregend, arbeitssam und spannend und dank FIONA – dem tropischen Hurrikan, der am Freitag und Samstag 23. und 24.09. über das Land fegt, ein echter Härtetest. Unsere nächste Anschaffung wird deshalb ein gasbetriebener Generator und eine solarbetriebene Batterie sein. Das muss aber bis nächstes Jahr warten. Denn über den Winter wird der Strom im Haus sowieso komplett abgestellt. Bleibt nur zu hoffen, dass das Haus im nächsten Frühjahr noch steht 🙂 🙂
Insgesamt ist das Wetter in diesem Herbst nicht so beständig wie im letzten Jahr, wir haben einige Regentage … aber für uns tut das der Schönheit des Anwesens am See keinen Abbruch, wir finden es toll! Nicht so toll finden es unsere Tochter und ihr Freund, die die erste Woche (Hurrikan-Woche) mit dabei sind! Sie halten uns für komplett verrückt, ehrlich gesagt! Wir hoffen, dass wir den ersten Eindruck bei einem späteren Besuch, wenn wir alles renoviert und erweitert haben, wieder wettmachen können.
Seit dem 9. Oktober sind wir wieder in Deutschland. Heute, am 15. Okober sind es nach unserem Plan noch genau 217 Tage, bis wir wieder vor Ort sein können. Das ist echt lang!
Hier wartet auf uns die Mammutaufgabe, alles wie geplant zu organisieren. Auszug aus dem großen Haus, finale Übergabe der beiden Firmen, Beantragung des Workpermit für meine Company GOWILD etc. etc … man darf gespannt bleiben.
