Ja, es ist wahr, unser erster Langzeitaufenthalt im Haus am See ist schon wieder vorbei.
Mit dem letzten Condor Direktflug am 28.10. kommen wir pünktlich und wohlbehalten in Frankfurt an. Die Rückreise ist diesmal sehr zeitaufwändig und stressig. Für die Fahrten zum Flughafen müssen wir uns sowohl in Nova Scotia als auch in Deutschland auf die Hilfe von lieben Freunden und Verwandten stützen, sprich uns auch an deren Zeitplan anpassen. Soll heißen, wir sind insgesamt fast 48 Stunden unterwegs, schwitz! Aber alles klappt ansonsten gut.
Die letzten Wochen in Kanada versuchen wir, noch einmal intensiv zu erleben. Gleichzeitig stehen aber einige organisatorische Dinge an, die wir unbedingt vor Abflug noch auf den Weg bringen möchten.
Nach langer Diskussion haben wir uns für eine wesentlich weniger große Hauserweiterungslösung entschieden. Den Auftrag möchten wir am Liebsten vor Abflug noch komplett eintüten. Aber mit den Kanadiern geht das irgendwie nicht so recht, das hat leider am Ende doch nicht geklappt, es ist also alles noch in der Schwebe. Am Uferbereich rund um unser neues Deck und den Steg möchten wir gerne das Gelände etwas aufhübschen, die Wildniss ein bisschen zähmen. Der Handwerker, der uns die Arbeit zusagt und zusichert, dass er das locker bis vor unserem Abflug auf die Reihe bringt, lässt uns leider ziemlich hängen, taucht dann unerwartet am Mittwoch, den 25.10. kurz vor knapp auf und beginnt großzügig alles niederzumachen. Puh. So haben wir uns das nicht vorgestellt. Jedenfalls wird er natürlich nicht fertig bis zu unserem Abflug. Wir glauben nicht, das er seither weitergemacht hat. Man darf gespannt sein, was uns nächstes Frühjahr dort erwartet.
So sind die letzten Wochen turbulent und arbeitsreich. Alles muss aufgeräumt, verstaut, wintersicher gemacht werden. Die Fahrt zum Flughafen müssen wir organisieren, denn das Auto soll in der Garage am Haus bleiben, und und und.
Wir entschließen uns, Strom und somit die Heizung auf ganz niedriger Stufe im Haus anzulassen, keine Ahnung ob das wirklich gut ist.
Ein kleines Highlight planen wir noch für das vorletzte Wochenende. Eine Kleingruppenreise nach Cape Breton, um den legendären Cabot-Trail zu befahren. Leider fängt sich Dietmar kurz vor der Abreise eine dicke Erkältung ein, kein Corona diesmal, aber die Nase ist dicht und er hustet. Das kann man den Mitreisenden keinesfalls zumuten. Also muss ich die Reise ganz alleine antreten. Ein kleines Abenteuer am Schluss also. Isolde alleine mit 3 völlig fremden Kanadiern unterwegs. Quer durch die gesamte Provinz. Erstmals muss ich während unseres gesamten Aufenthalts tatsächlich durchgehend Englisch sprechen. Ich find’s cool und habe trotzdem Spaß.
Die Reise beeindruckt mich sehr. Ich verliebe mich neu in Nova Scotia. Ab und zu überlege ich, ob es nicht besser gewesen wäre, hier oben, in Cape Breton zu kaufen und zu leben. Die Landschaft ist wunderschön, Berge, Meer, kaum Seen allerdings, spektakuläre Ausblicke, wunderschönes Indian Summer Feeling. Insgesamt 1800 km sind wir an 3 Tagen gefahren. Für mich hat es sich auf alle Fälle gelohnt. Wir werden die Reise nächstes Jahr zu zweit noch einmal wiederholen.
Tja und dann geht es plötzlich ganz schnell. Wir sitzen im Flieger und ab geht’s nach Deutschland. See you again soon, Nova Scotia.